Jana Baudišová

Geboren 1962 in Prag, legte sie 1980 ihre Reifeprüfung ab und promovierte 1984 an der Prager Agrarhochschule. Gemeinsam mit ihren Mann Jan und Sohn Petr trat sie 1986 der Orthodoxen Kirche bei. Es folgte 1990 ein dreimonatiger Studienaufenthalt in Griechenland im Kloster der Hl. Kyriaki und Julita, wo sie die Ikonographie im griechischen Stil erlernt hat. Im Jahr 1996 beendete sie das Magisterstudium an der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Universität Preschow (Slowakei) und absolvierte 2004 einen dreimonatigen Studienaufenthalt in Russland, wo sie an der Ikonographischen Schule der Moskauer Geistlichen Akademie im Heilige-Dreifaltigkeit Kloster in Sergiev Possad die russische ikonographische Weise erlernte.

Seit 1990 lebt sie in Iglau, im Pfarrhaus der orthodoxen Kirche zu Hl. Wenzel und Ludmila, wo ihr Mann als Priester tätig ist. Hier ist auch 1999 ihre Tochter Tatiana zu Welt gekommen ist.

Gegenwärtig beschäftigt sie sich neben den Aufgaben der orthodoxen Pfarre und mit der Ikonographie, sowie mit dem Einrichten von orthodoxen Kirchenräumen. Sie ist auch als Übersetzerin tätig.

Einige Worte der Autorin zu der Ikonographie

Als ich im Heilige-Dreifaltigkeitskloster zu Sergiev Possad in Russland die Ikonographie erlernt habe, wurde ich von meinen Lehrer angehalten, für meine Arbeit nur gute Vorlagen auszuwählen. Sie meinten damit die mittelalterlichen Ikonen die als Spitzenwerke der Ikonographie gelten. Diese Ikonen zeichnen sich durch ihre Altertümlichkeit genauso, wie es im Falle der liturgischen Sprache ist. Damit drücken sie die altchristliche Frömmigkeit aus, welche dadurch dem heutigen Menschen auch über die Abgründe der Zeit näher gebracht wird. Zum Unterschied von der liturgischen Sprache, wo die Altertümlichkeit eher ein Verständigungshindernis darstellt, ist es bei den Ikonen umgekehrt. Hier wird der Sinn des Übermittelten visuell dargeboten. Und abgesehen von der Tatsache, dass die Ikone eine realistische Darstellung des Antlitzes Christi und der Heiligen darstellt, ist auch diese stets nach der Göttlichen Inspiration angefertigt. Im Mittelalter wurden die Ikonen von den Mönchen - Hesychasten geschrieben. Diese haben in ihren Gebeten die Gottes-Herrlichkeit geschaut und diesen Umstand durch die mittelalterlichen Ikonen wieder gegeben. Es sind dies die Tiefen bezüglich der Veränderung Formen von der menschlichen Gesichtern und der Gegenständen, so wie sich diese im Gottesreich darstellen. Auch der heutige Ikonenschreiber soll an der Gnade Gottes teilnehmen. Auch er ist dazu berufen die Frohe Botschaft des Evangeliums über die Erlösung der Menschen auszudrücken. Erinnern wir uns, auch die allererste Ikone die durch den Heiligen Apostel und Evangelist Lukas geschrieben wurde, also durch die Menschen s Hand entstanden ist, wurde erst nach dem Herabkommen des Heiligen Geistes auf die Aposteln angefertigt. Demnach soll auch jeder heutiger Ikonenschreiber durch das Gebet leben. Er bzw. sie soll regelmäßig die Sakramente empfangen und dem Beispiel der Mönche Hesychasten folgen. Erst dann werden auch seine Ikonen die Tiefe und Stille der Antlitze der Heiligen ausstrahlen können, im Sinne des Eintauchens in die Kontemplation Gottes und Gottes Geheimnisse.



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